Ein Beitrag von Madeleine Serlath

Greenwashing ade: So erkennst du echte grüne Investments!

Nachhaltigkeit ist in aller Munde – auch in der Finanzwelt. Immer mehr Menschen möchten ihr Geld sinnvoll anlegen und gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt und die Gesellschaft tun. Doch leider ist nicht alles grün, was glänzt. Genau hier kommt das Thema Greenwashing ins Spiel. In diesem Blogartikel erfährst du, was Greenwashing bedeutet, wie du es bei Fonds und ETFs erkennst und wie du dein Geld wirklich nachhaltig investierst – mit unseren drei Top-Tipps gegen Greenwashing!

  • Was ist Greenwashing?
  • Greenwashing beim Investieren
  • Unsere Top 3 Tipps gegen Greenwashing bei Fonds & ETFs
  • Weitere Tipps, um Greenwashing zu vermeiden
  • Fazit: So investierst du nachhaltig – ohne Greenwashing

Was ist Greenwashing?

Der Begriff Greenwashing setzt sich aus den Worten „green“ (englisch für „grün“) und „whitewashing“ (Beschönigung) zusammen. Damit ist gemeint, dass Unternehmen oder Finanzprodukte sich umweltfreundlicher oder sozial verantwortlicher darstellen, als sie es tatsächlich sind. Es handelt sich also um eine Täuschung: Ein grünes Image wird vermittelt, ohne dass das Verhalten oder die Praktiken wirklich nachhaltig sind.

Ein einfaches Beispiel:

Stell dir vor, ein Unternehmen bietet ein neues „grünes“ Produkt an, das angeblich besonders umweltfreundlich ist. Doch wenn du genauer hinschaust, stellst du fest, dass es weiterhin in fossile Brennstoffe investiert und keine echten Anstrengungen unternimmt, nachhaltiger zu werden. Das ist Greenwashing.

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© Lil Artsy | Pexels

Greenwashing beim Investieren

Im Bereich der Geldanlage funktioniert Greenwashing ähnlich. Finanzprodukte wie Fonds oder Anleihen werden als „nachhaltig“ beworben, aber bei genauerem Hinsehen erfüllen sie oft nicht die Kriterien, die du als nachhaltig ansehen würdest. Doch was bedeutet das?

Die Finanzwelt nutzt oft ESG-Kriterien (Environment - Umwelt, Social – Soziales & Gesellschaftliches, Governance – verantwortungsvolle Unternehmensführung), um Investments zu bewerten. Doch nicht alle ESG-Fonds sind wirklich nachhaltig, da die Bewertungen unterschiedlich streng ausfallen können. Glücklicherweise gibt es konkrete Methoden, mit denen du Greenwashing erkennen und vermeiden kannst. Wir haben unsere Top 3 Tipps für dich zusammengestellt, die dir helfen, echte nachhaltige Investments zu finden!

Unsere Top 3 Tipps gegen Greenwashing bei Fonds & ETFs

1. Halte Ausschau nach dem Österreichischen Umweltzeichen (UZ 49)

Das Österreichische Umweltzeichen (UZ 49) ist eine unabhängige Zertifizierung für nachhaltige Finanzprodukte. Es garantiert, dass ein Fonds strenge ökologische und soziale Kriterien erfüllt. Dieses Siegel hilft dir, echte nachhaltige Fonds und ETFs zu identifizieren. Achte also bei deiner Auswahl darauf, dass dieses Siegel beim jeweiligen Finanzprodukt vorhanden ist.

2. Artikel 9 Fonds sind häufig nachhaltiger

In der EU gibt es mit der Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) eine europäische Verordnung, die mehr Transparenz im nachhaltigen Finanzsektor schaffen soll. Fonds, die unter Artikel 9 fallen, müssen besonders strenge Anforderungen erfüllen und tatsächlich einen positiven Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Sie haben das Ziel, ökologische und soziale Kriterien zu fördern. Artikel 9 Fonds werden auch oft als „dunkelgrün“ bezeichnet – sie sind also eine gute Wahl, wenn du sicherstellen möchtest, dass dein Geld wirklich nachhaltig eingesetzt wird.

3. Nutze unsere CLEANVEST Filter

Wenn du dir unsicher bist, welche Fonds und ETFs wirklich nachhaltig sind oder ob sie deiner persönlichen Definition von Nachhaltigkeit entsprechen, kannst du auf Tools wie CLEANVEST zurückgreifen. Unsere Plattform bietet dir die Möglichkeit, gezielt nach Fonds zu suchen, die deinen nachhaltigen Kriterien entsprechen. Mit speziellen Filtern kannst du zum Beispiel nach Fonds suchen, die fossile Energien ausschließen, oder solche, die sich auf „Grüne Technologien“ oder „Bildung & Gesundheit“ konzentrieren. So kannst du Greenwashing effektiv vermeiden und sicherstellen, dass dein Investment wirklich wirkt.

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Keine Sorge: Es gibt noch mehr Wege, wie du Greenwashing erkennen und vermeiden kannst!

Weitere Tipps, um Greenwashing zu vermeiden

Hinterfrage ESG-Ratings
Ein gutes ESG-Rating allein ist kein Garant für Nachhaltigkeit. Informiere dich, wie diese Bewertungen zustande kommen. Einige Ratings berücksichtigen beispielsweise lediglich die Fortschritte eines Unternehmens im Vergleich zu seiner Branche, auch wenn die Branche selbst umweltschädlich ist (= Best in Class-Ansatz).

Transparente Berichterstattung
Achte darauf, ob das Finanzprodukt oder das Unternehmen klare und detaillierte Informationen darüber bereitstellt, wie es seine Nachhaltigkeitsziele erreicht. Unternehmen, die nur vage Aussagen treffen, haben oft etwas zu verbergen.

Unabhängige Siegel und Zertifizierungen
Halte Ausschau nach weiteren unabhängigen Zertifikaten oder Siegeln, die nachhaltige Finanzprodukte auszeichnen. Neben dem bereits erwähnten UZ 49 (Das Österreichische Umweltzeichen) gibt es z.B. auch noch das FNG-Siegel (Forum Nachhaltige Geldanlagen). Diese Zertifizierungen basieren auf strengen Kriterien.

Vermeide „grüne Modewörter“
Viele Finanzprodukte nutzen wohlklingende Begriffe wie „klimafreundlich“ oder „nachhaltig“, ohne diese klar zu definieren. Wenn du solche Begriffe liest, hinterfrage, was genau dahintersteht.

Langfristiges Engagement
Nachhaltigkeit ist ein langfristiger Prozess. Achte darauf, ob das Unternehmen oder der Fonds konkrete und messbare Ziele verfolgt, um seine Umweltauswirkungen kontinuierlich zu verbessern.

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© Bench Accounting

Fazit: So investierst du nachhaltig – ohne Greenwashing

Nachhaltiges Investieren kann einen echten Unterschied machen, wenn du auf die richtigen Produkte setzt. Mit ein wenig Recherche und den richtigen Hilfsmitteln kannst du Greenwashing vermeiden und sicherstellen, dass dein Geld einen positiven Einfluss auf die Welt hat.

Dein Weg zu echten nachhaltigen Investments:

  1. Achte auf das Österreichische Umweltzeichen (UZ 49) als vertrauenswürdige Zertifizierung.
  2. Setze auf Artikel 9 Fonds, die strenge Nachhaltigkeitsziele verfolgen.
  3. Nutze Tools wie CLEANVEST, um gezielt nach wirklich grünen Fonds und ETFs zu suchen.

Lass dich bitte nicht von wohlklingenden Versprechungen am Kapitalmarkt blenden! Dein Geld hat die Macht, echten Wandel zu bewirken – also nutze diese Macht bewusst. Mit den richtigen Informationen kannst du den Unterschied zwischen echtem Impact und Greenwashing erkennen und dein Geld in nachhaltige und verantwortungsvolle Projekte stecken.

Mach den ersten Schritt! Beginne noch heute, deine Investments zu hinterfragen, und entscheide dich für Produkte, die wirklich einen positiven Einfluss auf die Umwelt und die Gesellschaft haben. So trägst du aktiv zu einer besseren Welt bei – und das mit gutem Gewissen!

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Über Madeleine

Madeleine ist überzeugt, dass unser Geld eine große Wirkung hat – deshalb verbindet sie, wann immer möglich, die Themen Geld und Nachhaltigkeit. Mit viel Leidenschaft arbeitet sie daran, für mehr grüne Finanzbildung zu sorgen und so den Kapitalmarkt insgesamt nachhaltiger zu gestalten. Dabei unterstützt sie nicht nur unser CLEANVEST-Team mit vollem Einsatz, sondern teilt auch auf ihrem Blog „Geld Kopf Bauch“ und ihren Social-Media-Kanälen wertvolle Tipps rund ums nachhaltige Investieren. Ihr Ziel: mehr Menschen ermutigen, ihre finanzielle Unabhängigkeit selbst in die Hand zu nehmen.

Wenn der Laptop zugeklappt ist, findest du Madeleine meistens draußen in der Natur, unterwegs mit ihrem Dachzelt, beim Werkeln im Gemüsegarten oder in der Küche, wo sie aus Resten leckere Gerichte zaubert.